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Die Macher

Dr. Gunther von Hagens und Dr. Angelina Whalley leisten mit ihren KÖRPERWELTEN Ausstellungen umfassende präventive medizinische Aufklärung.
In einer Zeit, in der staatliche Gesundheitssysteme keine Rund-um-Versorgung mehr garantieren,
kommt es auf den Einzelnen an, bewusst mit seinem
Körper umzugehen. Die Kombination der vielfältigen Leidenschaften beider Mediziner haben eine ästhetische und beeindruckende Ausstellung entstehen lassen, die uns alle zum Nachdenken
und zur eingehenden Beschäftigung mit dem menschlichen Körper einlädt.

Alle in der Ausstellung gezeigten Präparate sind echt. Sie stammen von Menschen, die zu Lebzeiten darüber verfügt haben, dass ihr Körper nach ihrem Ableben für die Ausbildung von Ärzten und interessierten Laien zur Verfügung stehen soll.

Mehr Informationen finden Sie hier: Gunther von Hagens

 

Technik der Plastination

Die Plastination ist ein Verfahren, in dem sich subtile Anatomie und moderne Kunststoffchemie vereinen. Sie ermöglicht die naturgetreue Konservierung einzelner Organe und ganzer Körper in zuvor unerreichter Anschaulichkeit und Ästhetik. Die fertigen Präparate sind trocken, geruchlos und unbegrenzt haltbar. Wie viele Erfindungen ist auch die Plastination im Prinzip einfach:

 

1. Fixierung

Zunächst wird der Verwesungsprozess gestoppt, indem über die Arterien Formalin in den Körper gepumpt wird. Es tötet sämtliche Bakterien ab und verhindert durch chemische Prozesse den Zerfall des Gewebes.

 

2. Präparation

Mit Pinzette, Skalpell und Schere werden Haut, Fett- und Bindegewebe entfernt und die einzelnen anatomischen Strukturen freigelegt. Als Vorlage für die Präparation dienen dem Plastinator oftmals Zeichnungen. Je nach Komplexität der anatomischen Darstellung dauert die Präparation 500 bis 1000 Arbeitsstunden. Erst wenn die gewünschten anatomischen Strukturen herausgearbeitet wurden, erfolgt die Konservierung durch Plastination.

3. Entwässerung und Entfettung

Der Plastinationsprozess selbst basiert auf zwei Austauschprozessen. In einem ersten Schritt wird das Körperwasser, aus dem der menschliche Körper zu 70% besteht, durch ein Lösungsmittel, z.B. Aceton, ersetzt. Das Präparat wird dafür in ein eiskaltes Azetonbad gelegt, welches das Körperwasser nach und nach herauslöst. Dieser Prozess dauert je nach Größe des Präparats zwei Wochen bis drei Monate. Anschließend wird das Acetonbad auf Raumtemperatur erwärmt, um die löslichen Fette aus dem Gewebe zu entfernen.

4. Forcierte Imprägnierung

Die forcierte Imprägnierung ist der zweite Austauschprozess und der zentrale Schritt in der Plastination. Hierbei wird das Azeton gegen Reaktionskunststoff, z.B. Silikonkautschuk, ausgetauscht. Dies geschieht in einer Vakuumkammer, die mit dem flüssigen Kunststoff gefüllt ist. Durch das Vakuum beginnt das im Präparat vorhandene Azeton zu sieden. Das aus dem Gewebe ausgasende Azeton wird abgesaugt, und der im Präparat entstehende Unterdruck sorgt für das Eindringen der Kunststofflösung bis in die letzte Zelle. Dieser Vorgang dauert 2 bis 5 Wochen.

5. Positionierung

Das mit Silikonkautschuk durchtränkte Präparat ist zunächst noch flexibel und gestaltbar. Der Körper wird in die gewünschte Pose gebracht, jede einzelne anatomische Struktur korrekt positioniert und mit Hilfe von Drähten, Nadeln, Klammern und Schaumstoffblöcken fixiert. Das Positionieren erfordert große anatomische Sachkenntnis, gestalterisches Geschick und einen Sinn für Ästhetik. Der gesamte Vorgang kann einige Wochen, aber auch mehrere Monate dauern.

6. Gashärtung

In einem letzten Schritt wird das Präparat gehärtet. Mit Silikon imprägnierte Präparate werden mit Hilfe eines speziellen Gases gehärtet. Für andere Kunststoffe, wie Polyester und Epoxidharze, wird Licht oder Wärme verwendet. Mit der Härtung ist der Plastinationsprozess abgeschlossen und das Präparat dauerhaft vor der Verwesung geschützt.

Mehr Informationen finden Sie hier: Plastinationstechnik